motion-drawing aktuell

Zeichnung in Bewegung: zwei Abende animierter Zeichnung in der tmp gallery

 

Fr 24.2. 19 Uhr

Bettina Munk stellt eine Auswahl gezeichneter Animationen aus dem lines.fiction-Archiv vor und spricht über die spezifischen Ansätze der Künstlerinnen und Künstler, die ihre zeichnerische Praxis als wichtigen Faktor für die Entstehung ihrer animierten Filme betrachten.

 

Sa 25.2. 19 Uhr

Am zweiten Abend stellt motion-drawing sein zweites kuratiertes Kurzfilmprogramm gezeichneter Autorenfilme vor. Aline Helmcke zeigt mit ihrer Auswahl die bewegte Zeichnung als Experimentierfeld bildkünstlerischen Ausdrucks. Im Gespräch wird sie Einblick in deren Entstehungsweise und in ihre eigene künstlerische Forschung geben.

 

Mit Filmen von Florence Miailhe, Peter Millard, Johan Rijpma, Edwin Rostron, Tim Romanowsky, Sasha Svirsky, Marie-Hélène Turcotte und Urte Zintler.

 

In der anschließenden Präsentation gibt der Berliner Zeichner Matthias Beckmann Einblicke in seine künstlerische Praxis: Er arbeitet nicht an einzelnen Blättern, sondern an Serien. In Minden zeigt er Leporellos, gefaltete Blätter, die durch die Abfolge der Bilder Geschichten erzählen. Wir blättern in Katalogen, die jeweils einer Zeichnungsserie gewidmet sind und sehen eine Auswahl seiner Filme.

 

mehr Informationen:
tmp.gallery

 

 

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Ein künstlerisches Forschungsprojekt über den Schaffensprozess im gezeichneten Autorenfilm

 

Das Zeichnen als künstlerische Ausdrucksform ist denkbar simpel: Zeichenimpuls, Zeichenbewegung und -spur sind eng aufeinander bezogen. Der Zeichnende überträgt seine Bewegungen direkt auf den Zeichengrund, und in den Lineamenten manifestiert sich die Dynamik dieses Prozesses. Dem scheint die animierte, bewegte Zeichnung als spontane Ausdrucksform in vielerlei Hinsicht entgegenzustehen. Für die Erzeugung der Illusion eines kontinuierlichen Bewegungsflusses ist – abgesehen von den filmtechnologischen Voraussetzungen – ein systematisches, überlegtes Vorgehen die Regel. Die Linienführung erfolgt kontrolliert und bezogen auf ihre Erscheinung im raum-zeitlichen Kontinuum.

 

Seit der Erfindung des Zeichentrickfilms haben sich Konventionen der Darstellung im Zeichentrick etabliert, die den arbeitsteiligen Produktionsprozess eines Zeichentrickfilms strukturieren und unsere Seherfahrungen und damit unsere Erwartungen an die Form- und Bewegungsgestaltung eines animierten Bewegt-Bildes maßgeblich prägen. Jenseits der kommerziellen Filmproduktion findet sich jedoch eine Vielzahl künstlerischer Ansätze, die der Logik des jeweiligen Zeichenprozesses folgend individuelle Strategien des Film-Zeichnens entwickeln.